Kurzmitteilung-Archiv


Schopp
(mhd. schopf, schopfe: Gebäude ohne Vorderwand als Scheune; Remise, Vorhalle;
fnhd. schopf: Vorhalle, Schuppen)

Schuppen

Nieder-/Obersalbach 1682: Weyer Nickel von Niedersalbach (und) …Hans Jacob Velten … verkaufen an Martin Meyer … ein Stück Felds … mit einem End auf dessen Schopp, …

Anmerkung: Heute noch gebräuchlicher mundartlicher Ausdruck im Raum Lebach


Gelter
(Niedersalbach/Obersalbach 1683)
(fnhd. gelter; mhd. geltære, –er: Schuldner, Gläubiger, Gutachter)

a) Gläubiger, Geldgeber
b) Schuldner
c) Käufer


Starstecher, Oculist (niedere Heilkunst)

Starstecher oder Oculisten waren für Augenkrankheiten zuständig. Diese Augenheiler waren z.T. Scharlatane, doch gab es auch einige, die durch langjährige Erfahrung und Geschick in der Lage waren, den Grauen Star und andere Krankheiten erfolgreich zu operieren.

(Q.: Selinger, Alice: Heilkunst im Mittelalter; Beiheft zur Ausstellung im Budinger Heuson-Museum, 2013)


Steinschneider (niedere Heilkunst)

Der Steinschneider behandelte Blasen- oder Harnröhrensteine. Zunächst lernte er bei einem Bader und ließ sich dann bei einem Meister in der Steinschneidekunst weiter ausbilden.
Erst wenn die konservative Behandlung (pflanzlich, wie etwa mit Steinbrech (Saxifraga)) nicht half, ging man zum Steinschneider. Man kannte im Mittelalter das Spülen der Blase mit einem Katheder und den Blasenschnitt. Letztere scheinen häufig gut ausgeheilt zu sein.
Im Spätmittelalter fielen die Tätigkeiten der Bruchschneider und Steinschneider in den Aufgabenbereich der Chirurgen.

Q.: Selinger, Alice: Heilkunst im Mittelalter; Beiheft zur Ausstellung im Budinger Heuson-Museum, 2013


Schast
(?frz. casier: Regal; a.frz. chasier: Korb, Speiseschrank, Gitter?)

Regal, offener Schrank

Dank an Stefan Oemisch, Erzhausen, für den Hinweis!


aufnehmen, Aufnehmen
(Rastpfuhl 1728)
(fnhd. aufnemen)

Aufnehmen (Substantiv): Aufschwung
aufnehmen (Verb): in die Höhe kommen, gedeihen

Dank an Stefan Oemisch, Erzhausen, für den Hinweis!


abpflügen
(Rastpfuhl 1728)
(fnhd.)

durch Überpflügen der Ackergrenze Land wegnehmen

Dank an Stefan Oemisch, Erzhausen, für den Hinweis!


einziehen
(Rastpfuhl 1728)

beschränken, opfern

Dank an Stefan Oemisch, Erzhausen, für den Hinweis!


Hand abtun

(mhd. abe tuon: aufgeben; fnhd. abtun: (u.a.) ablassen von)

freigeben, den Ansprüchen auf etwas entsagen, nichts mehr damit zu schaffen haben wollen, auf etwas verzichten, von etwas ablassen, „die Finger davon lassen“

… die wiesenplatz soll lorentz noumeyer zu greiffen undt zu gebrauchs haben er vndt seinen Erben so lahn biß daß ehr sein auß glaten (=ausgelegte) 9 reisdaller vor getrauten tag bei gutem sonen schei (zurückbekommt, dann) soll lorentz noumey die hant ab duhn Datum: Eywill (Eiweiler) dem 30.05.1689