Theter
verfallene Siedlung bei Piesbach (Ortsteil von 66809 Nalbach)
Theter
verfallene Siedlung bei Piesbach (Ortsteil von 66809 Nalbach)
Höriger
syn. unfreier Hintersasse, Leibeigener
Bauern, Landarbeiter auf Herrenhöfen
Hörige befanden sich in Abhängigkeit eines Grundherrn, der auch die niedere Gerichtsbarkeit (Grundgerichtsbarkeit) über sie innehatte. Sie waren unfrei, besaßen bewegliches Eigentum aber keinen Grundbesitz und waren an das Land gebunden (Schollenpflicht). Sie waren zu Abgaben und Frondiensten an den Grundherren verplichtet.
Häusler
Dorfbewohner, die kein eigenes Land besaßen, sondern nur ein kleines Haus bzw. zur Miete wohnten.
Sie waren Kleinstbauern, Kleinhandwerker (nicht Zunft gebunden, wie Schneider, Schuster, Wagner, Nagelschmied u.a.), Dienstbote, Tagelöhner, Schulmeister, Hirt; sie waren abgaben- und steuerpflichtig. Im Gegensatz zu Leibeigenen waren sie freie Arbeiter.
(Abgr. Hintersasse)
Manse
syn. Hufe
a) mittelalterliche Bezeichnung für einen unselbstständigen Bauernhof, der einem Herrenhof (Fronhof) untergeordnet und zehntpflichtig war. Mansen umfassten in der Regel so viel Kulturland, wie eine Großfamilie bewirtschaften konnte.
b) im MA Flächenmaß; in der Karolingerzeit ca. 11 – 16 ha, später 30 – 65 a (Tagwerk)
Reitwerk
Bezeichnung für vorindustrielle Eisenproduktionsstätte vom Spätmittelalter bis zur Industrialisierung (14. Jh. bis ca. 1850).
Ein Reitwerk umfasste zwei Produktionsschritte: Eisenherstellung (Verhüttung im Hochofen) und Eisenbearbeitung (Schmieden mit dem Eisenhammer) zur Herstellung von Halbzeugen (Stangen).
Besitzer bzw. Leiter eines Reitwerks war der Reitmeister.
Tabakspinnen, Tabakspinner
Mit Tabakspinnen bezeichnet man das Aufrollen der vorbehandelten Tabakblätter zu meterlangen, fingerdicken Rollen durch den Tabakspinner.
Zunächst werden unversehrte Tabakblätter als Deckblätter ausgelesen. Die übriggebliebenen „Büsche“ oder „Puppen“ werden zusammengedreht und auf dem Spinntisch auf die Deckblätter gelegt und dann zusammengerollt. Durch Überlappung der Deckblätter und Büsche entsteht nach und nach ein langes „Seil“. Der Anfang dieses Seiles wird mit einem Bindfaden auf einer Haspel – genannt „Spinnmühle“ – befestigt. Bevor die Tabakrolle auf die Spinnmühle kommt, drückt sie der Tabakspinner mit einem Handeisen, damit sie glatt und fest wird.
Der Tabakspinner brauchte gewöhnlich fünf Helfer (damals meist Kinder): zwei lesen die Deckblätter aus, einer dreht die Puppen, einer legt die Deckblätter und Puppen auf den Tisch, der fünfte dreht die Kurbel der Spinnmühle.
Die so gewonnenen Tabakrollen werden zu einer meterhohen Pyramide gerollt, anschließend gepresst und kommen dann als Ballen in den Handel. Zur Weiterverarbeitung werden die Tabakrollen je nach Verwendungszweck geschnitten (z.B. Feinschnitt oder Grobschnitt).
Q.: von Wagner, Ladislaus. Handbuch der Tabak- und Cigarrenfabrikation. 3. Aufl. Weimar: Bernhard Friedrich Voigt, 1871. 211 ff
Lanatextor, Lanatextoris
(lat. lana: Wolle; textor: Weber)
Wollweber
(OFB Merzig Nr. 6421, Ockfen Josef, ab 1770 Lanatextoris)
Irrung
(mhd. irrunge, irretuom: Hindernis, Schaden; Irrtum; Streit, Zwistigkeit;
fnhd. irrung)
Störung, Streit
Dank an Stefan Oemisch, Erzhausen, für den Hinweis!