Kurzmitteilung-Archiv

 

Schranz
(mhd. schranz)

Bruch, Riss, Spalte

Schöffenbuch Nalbacher Tal: … ein Dritteltheil in der Cappen Wiesen und noch ein Dritteltheil in Kuhe Schrantz, …


reisiger Knecht
(mhd. reisec, reisic: (u.a.) zu Kriegszügen dienend, gerüstet, beritten;
die reisigen: Krieger, Reiter
fnhd. reise: Feldzug, ins Feld ziehen; reisknecht: Kriegsknecht)

Krieger, Soldat zu Pferd, Soldat der Reiterei, Reiter mit eigenem Pferd, der sich als Söldner verdingt hat

Heusweiler 1626: … Heinrich Becker, reisiger knecht, …

 

Blöde, Blödigkeit
(mhd. blœde, blœdekeit: Gebrechlichkeit, Schwäche,
fnhd. blöde, blödigkeit: Schwäche)

Gebrechlichkeit, Schwäche

St. Johann/Eiweiler 1696:
Jakob SPELZER und seine Hausfrau sind ziemlich hohen Alters, auch mit Leibsblödigkeit und Schwachheit behaftet, …

 

Theter

verfallene Siedlung bei Piesbach (Ortsteil von 66809 Nalbach)


Höriger
syn. unfreier Hintersasse, Leibeigener

Bauern, Landarbeiter auf Herrenhöfen

Hörige befanden sich in Abhängigkeit eines Grundherrn, der auch die  niedere Gerichtsbarkeit (Grundgerichtsbarkeit) über sie innehatte. Sie waren unfrei, besaßen bewegliches Eigentum aber keinen Grundbesitz und waren an das Land gebunden (Schollenpflicht). Sie waren zu Abgaben und Frondiensten an den Grundherren verplichtet.


Häusler

Dorfbewohner, die kein eigenes Land besaßen, sondern nur ein kleines Haus bzw. zur Miete wohnten.
Sie waren Kleinstbauern, Kleinhandwerker (nicht Zunft gebunden, wie Schneider, Schuster, Wagner, Nagelschmied u.a.), Dienstbote, Tagelöhner, Schulmeister, Hirt; sie waren abgaben- und steuerpflichtig. Im Gegensatz zu Leibeigenen waren sie freie Arbeiter.

(Abgr. Hintersasse)


Manse

syn. Hufe

a) mittelalterliche Bezeichnung für einen unselbstständigen Bauernhof, der einem Herrenhof (Fronhof) untergeordnet und zehntpflichtig war. Mansen umfassten in der Regel so viel Kulturland, wie eine Großfamilie bewirtschaften konnte.

b) im MA Flächenmaß; in der Karolingerzeit ca. 11 – 16 ha, später 30 – 65 a (Tagwerk)


Reitwerk

Bezeichnung für vorindustrielle Eisenproduktionsstätte vom Spätmittelalter bis zur Industrialisierung (14. Jh. bis ca. 1850).
Ein Reitwerk umfasste zwei Produktionsschritte: Eisenherstellung (Verhüttung im Hochofen) und Eisenbearbeitung (Schmieden mit dem Eisenhammer) zur Herstellung von Halbzeugen (Stangen).
Besitzer bzw. Leiter eines Reitwerks war der Reitmeister.