Kurzmitteilung-Archiv


Etzel
(Wölflingen 1669)
(mhd. etze: Weideplatz, Weideland, Futterfläche)

a) Viehweide
b) Maßbezeichnung für ein Stück Weide, das an einem Tag abgeweidet werden kann.
c) eingezäuntes Grasstück

19.04.1699: Als Sicherheit verschreibt der Schuldner (Peter EHL) sein angebührend Teil an dem großen Etzel oder Baumgarten zu Wölflingen.


Hund, Huntare, Hundschaft, Honnschaft
(mhd. huntdinc: Zentgericht
huntschaft: Gericht der Zentenare)
syn. Zent (Bed. b))

Im Fränkischen Reich eine Unterabteilung der Grafschaft zur Erfassung der Steuern und zur Friedens- und Rechtswahrung


Hunne, Hunde, Huna (Erfweiler 15./16. Jh.)
(ahd. hunno: Vorsteher eines Zent;
mhd. hunne, hunde: Zentenarius, Unterrichter)
syn. Schultheiß

a) urspr. ein Zentenarius (Frankenreich)
b) später eine Gerichtsperson, ein Richter; heißt so, weil er dem Hund als Richter vorstand.
Hans LANDORF (ca. 1480 – nach 1553), gen. „Huna“, Hochvogt und Bürgermeister von Erfweiler
– Nickel HUNA, Schultheiß (Vater d. obigen Hans LANDORF), war Huna des Hochgerichts in Erfweiler und Besitzer des Huna-Hofes 
c) Vorsteher der Bauernschaft

Anmerkung:
Erfweiler-Ehlingen ist heute ein Ortsteil von 66399 Mandelbachtal im Saarland.




Zentenarius, Centenarius (mlat.), Zentenar
(lat . centurio hunno;
mhd. zëntenaere, zëntgrave)

a) Im Frankenreich (5. – 9. Jh) ursprünglich Vorsteher des Zent und des Zentgerichts (= Zentgraf)
b) Im Karolingischen Reich war er ein Hilfsorgan des Grafen in administrativer, militärischer, polizeilicher und gerichtlicher Hinsicht.
c) In der Nachkarolingischen Zeit wurden die Zentenare zu herrschaflichen Beamten.


Zent, die
(
lat. centum: hundert)
syn. Hund, Huntare

a) Mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestatteter Siedlungsverband (anfangs ca. 100 Siedlungen, Name!) im Frankenreich (ca. 500 – 9. Jh.)
b) Unterbezirk einer Grafschaft (HochMA – SpätMA);
Gerichts- und Verwaltungsbezirk im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (962 – 1806)
(Zentgericht)
Anmerkung: Die Zent ist nicht mit dem Send zu verwechseln.


aufdingen, Aufdingung
(Zunftwesen)

Eintritt eines Lehrlings in die Zunft (meist 2 Jahre, teilweise mit hohen Kosten verbunden)
(Abgr. ledig sprechen)


ledig sprechen
(Zunftwesen)
(syn. Freisprechung)

Übergang vom Lehrling zum Gesellen (dann 3 bis 4 Jahre Wanderschaft)
(Abgr. aufdingen)


Krepp

(mhd. krëbe: Korb; krippe: Geflochtenes)
(Flurname u.a. in Hasborn, Püttlingen, Schwarzenholz, Obersalbach, Heusweiler, Saarwellingen, Primsweiler, Knorscheid)
syn. Siffe

a) Garten: mit (geflochtenem) Zaun eingezäuntes (fruchtbares) Land oder Gartenstück
(Saarbrücken 1684: die Kriepp oder Gartenstücker)

b) Wiesenbenennung: in einer Bodensenke gelegene feuchte und wohl nicht allzu gute Wiese

Heusweiler 1686: … Jann Schmidt, Einwohner vnd Gemeindsmann zu Heußweiler, welcher uns bekannte eines vffrechten Kauffs verkaufft zu haben ahn Frantz Weißgerbern, Einwohner vnd Gemeindsmann zu Schwartzenholz Maria Catharinam seiner ehelichen Haußfrau vnt Erben einen Krepp vnden ahn Geißweiler born, Heußweiler bans …

Kurhof 1682: verkaufen … ihren Krepp, der ohlskrepp genannt, Churhofer banns, apart und allein gelegen...