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reisiger Knecht
(mhd. reisec, reisic: (u.a.) zu Kriegszügen dienend, gerüstet, beritten;
die reisigen: Krieger, Reiter
fnhd. reise: Feldzug, ins Feld ziehen; reisknecht: Kriegsknecht)

Krieger, Soldat zu Pferd, Soldat der Reiterei, Reiter mit eigenem Pferd, der sich als Söldner verdingt hat

Heusweiler 1626: … Heinrich Becker, reisiger knecht, …


Reitwerk

Bezeichnung für vorindustrielle Eisenproduktionsstätte vom Spätmittelalter bis zur Industrialisierung (14. Jh. bis ca. 1850).
Ein Reitwerk umfasste zwei Produktionsschritte: Eisenherstellung (Verhüttung im Hochofen) und Eisenbearbeitung (Schmieden mit dem Eisenhammer) zur Herstellung von Halbzeugen (Stangen).
Besitzer bzw. Leiter eines Reitwerks war der Reitmeister.

 

régent d’école (frz.)
(Berviller um 1770)

Schulmeister
Jacques Stoulich

 

Ritterehrenwörter,
Titulaturen,
Anredeformen niederer Adel

Die ältesten Ehrenwörter der Ritter sind:
Vest (mhd.): mannhaft, tapfer, standhaft
Strenge, Gestrenge (mhd.): stark, gewaltig, tapfer

Als Titel und Anrede gab es verschiedene Kombinationen:
edel vest: turnierfähiger Ritter (mhd. edel: adlig, edel)
fromm und vest: neu aufgenommene Edelleute (mhd. vrum, vrom: tüchtig, brav, ehrbar, gut, trefflich, angesehen, vornehm, wacker, tapfer)
Ehrenvest: neu gemachte Edelleute (mhd. êre: Ehrerbietung, Verehrung)

Nach der Ritterzeit wurde ein Teil der Anredeformen durch Kanzleien in der Bürgerschaft beim niederen Adel beibehalten. Sie unterlagen einer ständigen Diskussion und Weiterentwicklung, wie das Beispiel Bern zeigt.
Folgende Anredeformen wurden verwandt (absteigend):
Wohledelvest (adlige Geschlechter, „von“)
Edelvest (wie Anrede eines Junkers)
Vest (bürgerliche Geschlechter, regimentsfähige Bürger)
Unsere Lieben und Getreüwen Bürger (regimentsfähige Bürger; ab 1761 „Edelgebohrene Herren“)
– (normale Stadtbürger)

 

Retabel

a) Altaraufsatz
b) mit dem Altar fest verbundene, künstlerisch gestaltete Rückwand

 

Reparation
(Dillingen 1717)

Wiedergutmachungsleistung

 

Reichskammergericht

Im Hl. Römischen Reich bis 1806 das von den Landständen durchgesetzte höchste Reichsgericht. 1495 errichtet, hatte es seinen Sitz zunächst in Frankfurt am Main, später in Speyer (1527 – 1689), 1693 – 1806 in Wetzlar. In seine Zuständigkeit fielen Landfriedensbruch, Reichsacht, alle fiskalische Klagen; es war das oberste Berufungsgericht für alle Land- und Stadtgerichte.

 

Rustauds (frz.; Mz.)
(Zabern, Saverne 1525)
(lat. à rusticus)

aufständische Bauern (Lutheraner)