Archiv der Kategorie: B

 

Blöde, Blödigkeit
(mhd. blœde, blœdekeit: Gebrechlichkeit, Schwäche,
fnhd. blöde, blödigkeit: Schwäche)

Gebrechlichkeit, Schwäche

St. Johann/Eiweiler 1696:
Jakob SPELZER und seine Hausfrau sind ziemlich hohen Alters, auch mit Leibsblödigkeit und Schwachheit behaftet, …


Barbier (niedere Heilkunst)
(mhd. barbier, balbier: Bartscherer, Scherer, Trockenscherer;
fnhd. balbieren: den Bart abnehmen, einseifen)
Abgr. Bader, Feldscher

Barbiere besorgten zunächst das Haareschneiden und das „trockene“ Rasieren (Nur Bader durften Haare waschen und nass rasieren.). Barbiere waren häufig zugleich Zahnärzte, behandelten kleinere Wunden und verrenkte oder gebrochene Glieder und sie ließen ebenfalls zur Ader. Manche versorgten ihre Kunden ambulant durch Umherziehen, andere waren, besonders in Städten, fest ansässig. Obwohl sie zu den niederen Brufsständen zählten, waren manche Barbiere erfolgreich und angesehen.
Als sie im späteren Mittelalter in Zünften organisiert waren, dauerte ihre Ausbildung vier Jahre.

(Q.: Selinger, Alice: Heilkunst im Mittelalter; Beiheft zur Ausstellung im Budinger Heuson-Museum, 2013;
mittelalter-lexikon.de)


Ber, Herdber
(mhd. bêr)

Eber, Zuchteber

Dank an Stefan Oemisch, Erzhausen, für den Hinweis!


Bruchschneider
(Saarbrücken/Obersalbach 1688)
(niedere Heilkunst)

a) (mhd. bruch: Schaden, Abgebrochenes, Riss)
im Mittelalter Handwerkschirurg für äußere Eingeweidebrüche (Hernien, Hoden- und Leistenbrüche)
Die Behandlung erfolgte meist ambulant (umherziehend, auf Jahrmärkten); hohe Versagens- und Todesquote wegen mangelnder Hygiene und rustikaler Operationsmethoden.

Aus Bruchschneider und Steinschneider entwickelte sich der Stand der Chirurgen.

b) (mhd. bruoch: Hose um Hüfte und Oberschenkel;
fnhd. bruch: Hose)
Hosenschneider

…Hans Hoffmann, Bürger und Bruchschneidern zu Saarbrücken…


Bungert
(Obersalbach 1705)
(mhd. bōngarte, boumgarte, bungarte)

Baumgarten, Obstgarten

Schäfer Nickels Hobert und den Garten oder Bungert hintendran…


Bure
(Honzrath 1633)
(mhd. bur, bure)

a) Bauer, Nachbar, Bewohner
b) Haus, Gebäude
c) Käfig, Vogelkäfig

Die Klägerin hatte den Beklagten aufgefordert, dass seine Kinder aus anderer Leute Buren und Gärten bleiben sollten (wohl Bed. b) oder c) (Hühnerkäfig?))
(Q.: FB Haustadt Nr. 1146)

 

bresthaft
(Dillingen 1622)
(mhd. brësthaft)

mangelhaft