Rennofen, Rennfeuer,
Hangofen, Zugofen
(mhd. rennen: gerinnen machen, laufen machen)
Historischer Ofen zur Eisenherstellung von ca. 700 v.Chr. bis ca. 1600
Der Rennofen war ein Schachtofen mit einem Lehmmantel ohne einheitliche Bauform. Er wurde im Wechsel mit Holzkohle und Eisenerz beschickt. Um das Eisen aus dem Erz zu lösen, musste eine Temperatur von 1200 bis 1300°C erreicht werden. Bei dieser Temperatur wurde die Schlacke flüssig und floss in den untersten Bereich des Ofens. Um diese Temperatur zu erreichen, war eine gezielte Luftzufuhr notwendig. Dies geschah in früher Zeit durch den Hangwind (Lage des Ofens an einem Hang, s. Abb. 1)
Abb. 1: Hangofen
Später dienten dazu Windlöcher mit Blasebälgen im unteren Bereich des Ofens (s. Abb. 2 und 3). Nach Abschluss der Befeuerung blieb ein zäher Eisenklumpen (Luppe, Eisenschwamm) übrig (Schmelztemperatur von Eisen: 1500°C), der nach dem Abriss des Ofens entnommen wurde. Durch Hämmern wurde die Luppe von der Ummantelung aus Schlacke und Holzkohle befreit. Das Ergebnis war ein schmiedbares Roheisen.
Abb. 2: Römischer Rennofen
Abb. 3: Schnitt durch einen römischen Rennofen
Im Mittelalter erreichte man durch das Frischen eine höhere Qualität (Stahl).
Quellen:
Abb. 1: Thomas Seilnacht. Periodensystem
Abb. 2: Bayerische Staatsforsten, Waldlehrpfad Grubschwart
– Zeichnung: Christian Manhart
Abb. 3: Rennofen im Römerpark Vicus Eisenberg