Adel
(ahd. adal: Geschlecht, Abstammung)
Ein ehemals sozial, rechtlich und politisch privilegierter Stand, gegründet auf Geburt, Besitz oder (meist kriegerische) Leistung, gekennzeichnet durch besondere Lebensformen und ein ausgeprägtes Standesethos.
Vorrechte:
Steuerfreiheit, gutsherrliche Gerichtsbarkeit, Recht auf bäuerliche Frondienste, Bevorzugung im Staats- und Heeresdienst.
Stufen: (absteigend)
Deutschland |
Frankreich |
Großbrit. |
Anrede[1] |
Kaiser |
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Majestät |
König |
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Majestät |
Erzherzog |
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Kaiserliche Hoheit |
Großherzog |
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Königliche Hoheit |
Herzog |
Prince (Fürst) |
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Hoheit/Hoheit/Durchlaucht |
Fürst |
Duc (Herzog) |
Duke |
Durchlaucht/Durchl./Durchl. |
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Marquis |
Marquess |
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Graf |
Comte |
Earl |
Erlaucht/Erlaucht/Graf |
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Vicomte |
Viscount |
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Freiherr/Baron[3] |
Baron |
Baron |
Baron |
Ritter |
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(s. Ritterehrenwörter) |
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bloßes „von“ |
einfacher A. |
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Herr |
[1] 1. Teilung: aus regierendem Hause; 2. T: aus standesherrlichem Hause;
3. T.: aus nichtregierendem Haus
[2] Im deutschen System ungefähr dem Landgraf und Pfalzgraf gleichgestellt.
Der Landgraf ist im Heiligen Römischen Reich dem Rang nach den Herzögen gleich gestellt.
[3] Seit dem 17. Jh. wurde statt Freiherr der Titel Baron (aus dem Französischen) übernommen. Anrede ab dann immer Baron.